Duzen oder Siezen im Online-Marketing?

Das Dilemma mit dem Duzen oder Siezen im Online-Marketing

Die Frage, ob ich in meinen Online-Angeboten duzen oder siezen sollte, beschäftigt mich schon sehr lange. Heute, am 31.12.2020, habe ich mich dazu entschlossen, dass ich sowohl hier als auch in meinen mit Counselneering verbundenen Online-Kanälen ab sofort auf die Anrede „Du“ übergehe. Mir ist bewusst, dass dies insbesondere im deutschsprachigen Raum durchaus Zündstoff birgt und dass ich sehr wahrscheinlich allein aufgrund der Ansprache einige an Interessenten verlieren werde.

Sie möchten nicht geduzt werden? Das ist ok!

Nur weil ich meine Online-Kommunikation umstelle, bedeutet dies nicht, dass Erstkontakte von nun an automatisch geduzt werden. Kommunikation ist keine Einbahnstrasse. Gute Kommunikation beginnt mit Zuhören – und ist ausgerichtet am Gesprächspartner! Genauso wie ich bei Inhouse-Trainings die gewünschte Anredeform bei meinen Teilnehmern abfrage, so verhält es sich auch bei allen anderen Kontaktpunkten.

Warum ich mich für die Du-Anrede entschieden habe

Eins vorab: Duzen vs. Siezen hatte für mich persönlich noch nie eine Höflichkeitskomponente. Dies mag daran liegen, dass ich überwiegend in Unternehmen mit Du-Kultur gearbeitet habe. Für mich war Duzen die Regel: Von der Küchendame bis zum CEO – wohlgemerkt in deutschen Finanz- und Beratungshäusern, nicht in Start-ups.

Mir ist dieser Aspekt sehr wichtig, denn ich möchte vermeiden, dass Du meine Online-Ansprache als abwertend, respektlos oder gar übergriffig interpretierst.

Meine weiteren Antreiber für das Duzen:

• Ich bin mit 95% meiner Klient*innen per Du
• Es ist internationaler und passt zu meiner Zielgruppe
• Es macht uns gleicher – statt künstlich Distanz, Hierarchie, Alter und Status zu betonen
• Es passt zu unserem sich im Wandel befindenden Medienverhalten
• Zu guter Letzt: Ich kann mir zeitraubende Überlegungen zur richtigen Ansprache je nach Kanal, Medium und Adressat sparen, meine Kommunikation wird stringenter und Texte in der Du-Form zu schreiben geht mir deutlich leichter und direkter von der Hand.

Fazit

Ich habe mich aufgrund vielfältiger Gründe für die „Du“-Anrede entschieden – und diese Entscheidung ist mir weder einfach von der Hand gegangen noch habe ich diese schnell getroffen. Überlegungen hierzu begleiten mich seit etwa 2014/2015. Mal mehr, mal weniger. Die Entscheidung nun getroffen zu haben, ist eine Wohltat. Es macht mir den Kopf frei für wichtigere Impulse.

Selbstverständlich dürfen Sie mich weiterhin Siezen, wenn Sie dies bevorzugen. Sprechen Sie/Sprich mich einfach so an, wie Sie/Du es für am Besten halten/hältst – ich antworte dann entsprechend.